Wie man einen alten Schuppen in eine Tauchbasis verwandelt

Für die Suche nach unserer neuen Basis gab es eigentlich nur zwei Kriterien: Billig, und mit Starkstrom. Schicke Lokale kamen aus beiden Gründen nicht in Frage, abgelegene Häuschen leider auch nicht.... Aber gefunden haben wir eine seit vielen Jahren brachliegende Bäckerei. Sechzig Quadratmeter, plus einem Ofen - den wir inzwischen freigelegt haben. Dusche und WC haben wir eingebaut, einen Kompressor rangeschafft, Spülmöglichkeiten geschaffen - also, Wasser gelegt.... - und schon konnte es losgehen. Mitten aus der Baustelle heraus haben wir eine kurze Hochsaison geschafft, jetzt kommen wir dazu, es schön zu machen.

Angefangen hat das Ganze so: Eine kaputte Einfahrt, eine bröcklnde Fassade, aaaaber ein traumhafter Blick - und das Wissen, dass Strom und Wasser ganz sicher bis zum Haus kommen. Wir haben da sofort unsere Basis gesehen.

Muss funktionieren.

Innen war einfach ein leerer Raum: Wände, Fliesen, rostige Türen, ein schwarzer Ofen. Alte Stromleitungen, etwas Müll lag noch rum - aber irgendwie hat er Charme, der Raum. Und eine Zufahrt. Und groß genug ist er ja auch.
Zuerst musste mal Platz für die ganze Ausrüstung geschaffen werden. Ein enormes Holzgestell beherrscht jetzt die Basis, mit Stangen für viele, viele Anzüge und Jackets. Halter an den Wänden für die Flossen, und der Platz ist optimal genutzt.
Gewaschen wird draußen, da können die Klamotten kurz abtropfen, bevor wir sie mit den Ständern für die Nacht reinschieben. Die warme, trockene Luft sorgt dafür, dass die Saschen am nächsten Morgen fast schon wieder trocken sind.

Hochsaison in der Baustelle

Eingezogen sind wir sofort, mitten in die Baustelle. Sachen aufhängen können, es kommt Wasser aus einem Schlauch von den Nachbarn, Stom aus der Kabeltrommel von den Nachbarn.....  Aber wir konnten arbeiten, und das haben wir getan. Als kleine Unterbrechung der Pandemie kam der August, der Sommerurlaub, und da hatten wir jede Menge Gäste. Im Freien, mit Abstand, mit desinfiziertem Equipment - nicht das Schlechteste, was man in diesem Sommer unternehmen konnte. Einige von ihnen haben den Umzug miterlebt, einige die improvisierte neue Basis - danke euch allen, dass ihr das einfach mitgemacht habt!

Strom kriegen

Es hätte so einfach sein können: An der Basis kam Starkstrom an, ein Elektriker hat uns alles neu verlegt, auch direkt die richtigen Zertifikate ausgestellt und eingereicht - alles Bestens, sollte man denken. Müssen ja nur noch ein paar Kabel verbunden werden.
Nicht so endesa. Zwei Wochen hat es gebraucht, bis sie erklärten, sie kennen den Strassennnamen nicht. Ja, gut, der ist vor 20 Jahren geändert worden - stand ja auch so im Antrag. Aber nein, es musste eine offizielle Bestätigung sein, dass es sich wirklich um den selben Anschluss handelt.
Innerst kürzester Zeit hatte ich auch das. Um dann noch mal zwei Wochen zu warten, bis endlich, endlich jemand den Strom anschließt.
Aber man sagt, da habe ich eigenltich noch Glück gehabt. Unter sechs Monaten? Wow, ist das schnell...

Ein bisschen Gemütlichkeit

Wir hatten alles untergebracht, konnten arbeiten - aber irgend etwas fehlte noch: Eine Sitzecke. Und ein Office. Und ein Schulungsraum. Dafür musste dann noch die Bodega dazukommen - ein kleiner Raum hintendran, in dem früher mal Wein gekeltert wurde. Steinwände, eine etwas morsche Holzdecke, eine Sitzecke in der alten Kelter - also, wenn das mal nicht "voll authentisch" ist.

Alles in allem ist es schon ziemlich gut geworden. Und klar, wann immer mal ein bisschen Geld da ist, werden wir weiter renovieren und unser Kind "Punkfish Diving" immer schöner machen.